Ein Weg, um das Lesotho zu erreichen ist der berühmte Gebirgspass namens Sanipass. Bis auf eine Höhe von 2.874m schlängelt sich der Pass auf etwa acht Kilometer über steile Schotterpisten von Underberg, in Südafrika, hoch hinauf nach Lesotho. Nicht umsonst zählt der Sanipass zu den atemberaubendsten und schönsten Gebirgspässen auf der ganzen Welt. Abgesehen von der abenteuerlichen Fahrt über loses Geröll und gewagten Ausweichmanövern entgegenkommender Fahrzeuge ist die Fahrt von schöner Natur und Umgebung geprägt.
Startpunkt für den Sanipass: Underberg, Südafrika
Wir entschieden uns bei unserem zweitägigen Aufenthalt in Underberg, einem kleinen Städtchen, in der J&B Lodge zu übernachten. Nicht nur wurden wir super von unserem Gastgeber begrüßt und mit ganz vielen Tipps rund um die Gegend und die Drakensberge ausgestattet, sondern wir hatten auch einen wundervollen Ausblick auf die Drakensberge auf unserer Terrasse. Außerdem konnten wir da schon bis nach Lesotho schauen. Da wir kein Allrad Fahrzeug gemietet hatten blieb uns nichts anderes übrig als uns in eine geführte Tour zu buchen. Das übernahm unser Gastgeber und wir wurden am nächsten Morgen ganz früh abgeholt um über den Gebirgspass, den Sanipass, hoch nach Lesotho zu gelangen.
Irgendwo im Nirgendwo auf dem Sanipass
Nach einiger Zeit passierten wir den ersten Grenzübergang in Südafrika. Wir verließen Südafrika und befanden uns einige hundert Meter weiter irgendwo im nirgendwo zwischen Südafrika und unserem Ziel Lesotho. Nun, so sagte uns unser Guide, befände sich nur noch einer der steilsten Pässe der Welt zwischen uns und unserem Ziel. Außerdem erwähnte unser Guide, dass wir ungefähr zwei Stunden und 30 Minuten benötigen würden, um die acht Kilometer steinige und nicht asphaltierte Strecke hinter uns zu bringen.
Die afrikanische Massage auf dem Sanipass
Abgesehen von den zwei Grenzüberschreitungen die wir passierten war es eine sehr aufregende Fahrt. Der Sanipass weist einige extrem steile und steinige Stellen auf, die einem auch bewusst machen, dass man mit einem ganz normalen Wagen ohne Allradantrieb nicht mal im geringsten eine Chance hätte. Der Fahrer des Geländewagens fährt täglich die Strecke nach Lesotho und wieder runter nach Underberg und fuhr uns gekonnt und mit einer gratis „afrikanischen Massage“ – so sagt man scherzhaft bei Fahrten in Afrika auf einem solchen unebenen Weg, der nicht asphaltiert ist – hoch hinauf nach Lesotho.
Während der geschlängelten Fahrt über den Bergpass konnten wir links und rechts die malerische Landschaft der Drakensberge bewundern. Auf dem Weg gibt es einige Punkte an denen man kurz halten und aus dem Wagen aussteigen kann um die magische Landschaft zu bestaunen – haltet eure Kamera bereit!
Von der Ostgrenze Lesotho ist der Sanipass die einzige Straßenverbindung nach Südafrika und noch heute sieht man vereinzelt Basotho mit ihren Packeseln den Pass besteigen, um ihre Ware aus Südafrika zurück nach Hause zu bringen. Jedoch ist der ursprüngliche Handelsweg lang nicht mehr der typische Handelsweg aus der Vergangenheit.
Die Basotho in Lesotho
Nachdem wir den Sanipass hinter uns gelassen hatten und in Lesotho oben ankamen, gab es ein wenig touristisches Programm bei dem wir sehen durften wie die Basotho`s leben. Das Dorf in das wir fuhren gab uns einen Einblick in die Art und Weise wie die Hütten der Basotho gebaut sind und wie die Familien in einer Hütte leben. Ihr selbstgebrautes Bier, sowie das leckere frischgebackene Topfbrot durften wir währenddessen probieren.
Hier oben auf dem Berg fällt vor allem die karge Landschaft auf. Dies ist der Höhe von knapp 3000 Metern geschuldet. Die Vegetation hier ist sehr minimiert und nur Gras lässt sich hier und dort mal blicken. Im südafrikanischen Winter findet man Lesotho oben auf dem Berg meist mit einer dünnen Schneedecke vor. Auch ist Lesotho wohl eines der einzigen afrikanischen Länder mit einem Skiresort 😉
Tipp: Durch die hoch gelegene Gegend merkt man auch sofort den Temperaturwandel, vor allem durch den Wind fühlte es sich gleich einige Grad kühler an. Hier empfehlen wir neben einer Trinkflasche Wasser, Sonnencreme und Reisepass, auch eine Jacke mit auf die Tour zu nehmen.
Der höchste Pub in Afrika – Die Sani Mountain Lodge
Die Pause kurz vor unserer Rückreise nach Südafrika verbrachten wir im höchsten Pub Afrikas in der Sani Mountain Lodge und tranken ein Maluti, ein gebrautes Bier aus Lesotho. Die Aussicht auf KwaZuluNatal bzw. die Berglandschaft war jedes ruckeln im Geländewagen wert.
Wer Zeit hat sollte sich sogar überlegen einige Tage in Lesotho zu verbringen. Es lohnt sich definitiv.